Bei Magerrasen handelt es sich um schwachwüchsige Wiesenstandorte, die zwar eine gute Wasserversorgung aufweisen, aber über nährstoffarmen Böden wachsen. Noch in den 1950 Jahren war dieser Lebensraum aufgrund des allgemeinen Düngermangels weit verbreitet und wurde selbst von Botanikern als minderwertig beschrieben. Im Zuge der landwirtschaftlichen Industrialisierung und der plötzlichen Düngerverfügbarkeit wurden beinahe alle Flächen aufgedüngt. Heute sind im Vulkanland nur mehr kleine Reste der Magerrasen vorhanden, die in Summe wohl um die 10 ha Fläche ergeben und meist in (Wald)Randbereichen von größeren Extensivwiesen liegen. Die kennzeichnende Pflanzenart der Magerrasen ist der Bürstling, welcher heutzutage noch immer auf Almweiden häufig vorkommt. Andere Pflanzenarten der Magerrasen sind aber heute leider sehr selten geworden. Gemähte Magerrasen bringen zwar kaum Biomasse und wirtschaftlichen Ertrag ein, die Vielfalt an seltenen Arten, die dieser Lebensraum beherbergt macht ihn aber umso bedeutender für den Erhalt unserer Vielfalt. Besondere Bedeutung haben die niedrigwüchsigen Wiesen für Insekten wie Heuschrecken oder Schmetterlinge, die hier sehr hohe Artenzahlen erreichen.


