Raab, Feistritz und Lafnitz

Die Raab entspringt auf 1150m ü.A. am Südost-Abhang der Passailer Alpen. Bis Oberdorf durchfließt sie das Kristallin des Steirischen Randgebirges und das Grazer Paläozoikum. In diesem Bereich ist die dominierende Talform das Kerbtal mit kurzer Unterbrechung durch das Passailer Becken. Die Raabklamm zwischen Passail und Oberdorf bildet die Durchbruchstrecke durch den Ostalpenabbruch. Flußabwärts von Oberdorf tritt die Raab in das tertiäre steirische Becken das Oststeirische Hügelland ein. In diesem Bereich ist das Flußtal der Raab als Sohlental zu charakterisieren. Flußabwärts von Hohenbrugg erreicht die Raab die steirische Landesgrenze. Nach etwa 250 km mündet die Raab bei Györ in einen Nebenarm der Donau.
Die Fließstrecke ist durch zahlreiche Kraftwerke und Sohlstufen in Teilstrecken geteilt, die nur in wenigen Fällen von Fischen überwunden werden können. Oberhalb Gleisdorf dominieren noch Bachforelle, Aitel, Gründling und Bachsmerle. Der ursprünglich abwärts Gleisdorf stark mäandrierende Raabfluß ist der Barbenregion zuzuordnen. In den wenigen naturbelassenen Fließabschnitten dominieren Aitel (Leuciscus cephalus), Barbe (Barbus barbus), Nase (Chondrostoma nasus), Schneider (Alburnus bipunctatus)und Laube (Alburnus alburnus). Selten sind Hasel (Leuciscus leuciscus), der erst vor wenigen Jahren entdeckte Goldsteinbeißer (Sabanejewia sp.), der Weißflossengründling (Gobio albipinnatus) und das Ukrainsche Bachneunauge (Eudontomyzon mariae). Die Elritze (Phoxinus phoxinus) und der Steinbeißer (Cobitis elongatoides) sind nur mehr in ganz wenigen Bächen zu finden und deshalb im Raabflusssystem besonders gefährdet. Die Stauräume sind Lebensraum für den größten Raubfisch der Raab, den Wels (Silurus glanis). Hier leben auch die ursprünglich durch Besatz eingebrachten Brachsen (Abramis brama) neben Rotauge (Rutilus rutilus), Flußbarsch (Perca fluviatilis), Hecht (Esox lucius) und dem seltenen Schied (Aspius aspius). In den durch die Begradigung der Raab entstandenen Altarmen kann man noch Rotfedern (Scardinius erythrophthalmus) und Schleien (Tinca tinca) beobachten. Ganz selten geworden ist der Bitterling (Rhodeus amarus). Die vielen Stauräume sind beliebtes Angelrevier vieler Raabfischer. Man angelt hier vor allem Zielfischarten, die alljährlich nachgesetzt werden müssen, wie Karpfen, Zander und Hecht.
Im untersten Raababschnitt im Burgenland kommen die, zu den Barschen gehörigen Streber (Zingel streber) und Zingel (Zingel zingel) vor.
Die Unterläufe von Lafnitz und Feistritz profitieren wiederum von der großen Artenfielfalt der Raab abwärts Szentgotthard, zumal hier kein Kraftwerk den Aufstieg verhindert.
Durch Untersuchungen konnten nachgewiesen werden: Aalrutte (Lota lota), Güster (Abramis bjoerkna), Karausche (Carassius carassius), Kaulbarsch (Gymnocephalus cernuus), Kesslergründling (Gobio kessleri), Nerfling (Leuciscus idus) und Schrätzer (Gymnocephalus schraetser). Dazu gesellen sich noch die Neobiota wie Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva), Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), Sonnenbarsch (Lepomis gibbosus) und Zwergwels (Ameirus nebulosus) und Goldfisch (Carrassius gibelio). Diese Fische verdanken ihr Vorkommen der Besatztätigkeit.

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