Steinalt kann man buchstäblich die Tiergruppe der Libellen bezeichnen. Fossilien belegen, dass die Odonata, wie diese Gruppe wissenschaftlich bezeichnet wird, schon vor über 300 Millionen Jahren, lange vor den Dinosauriern, auf der Erde gelebt hat. Heute, ca. 65 Millionen Jahre nachdem die Dinosaurier wieder ausgestorben sind, gibt es sie noch immer, die Drachenfliegen oder Teufelsnadeln, wie Libellen im Volksmund in unterschiedlichen Kulturen auch genannt werden.
Der Bauplan der Libellen hat sich gegenüber den Vorfahren aus dem Karbon kaum verändert. Allerdings sind rezente Libellen doch ein Stück kleiner als jene aus dem Kohlezeitalter. Maßen Individuen vor 300 Millionen Jahren von Flügelspitze zu Flügelspitze noch bis zu 70 cm, so haben die größten Odonaten heutzutage nur 20 cm Flügelspannweite.
Der Körper der Libellen ist perfekt an ihren Lebensraum angepasst. Die Larven leben im Wasser und ernähren sich räuberisch. Um ihre Beute zu fangen haben sich im Laufe der Evolution aus einem Teil der Mundwerkzeuge Fangmasken gebildet, die nach vorne geschleudert werden und mit deren Hilfe sie blitzschnell ihre Beute packen und zu sich heranziehen können.
Erwachsene Libellen sind bekannt, weil sie Lufträuber sind und ihre Nahrung im Flug erbeuten. Der ganze, meist farbenprächtige, Körper ist daruf spezialisiert und entsprechend gestaltet. Bis zu 30000 Einzelaugen bilden die Komplexaugen von Libellen und erlauben ein fantastisches, räumliches Sehen, welches für die Jagd bei bis zu 40 km/h in der Luft unerlässlich ist. Besonders auffällig ist die Flugkunst dieser Insektengruppe, die nur möglich ist, weil beide Flügelpaare unabhängig voneinander bewegt werden können.
Weltweit kennt man ungefähr 5000 Odonaten-Arten. In Europa kommen aber lediglich 130 Arten vor. Im Vulkanland sind rezent immerhin 40 Libellenarten, 16 Kleinlibellen- und 24 Großlibellenarten, nachgewiesen. Das entspricht mehr als der Hälfte, jener mit Sicherheit in Österreich nachgewiesenen Libellenarten.